Kollaboratives Arbeiten

Kollaborative Arbeitsprozesse in der Hochschullehre ermöglichen es Studierenden und Lehrenden, gemeinsam an Projekten und Aufgaben zu arbeiten. Dies kann sowohl synchron oder asynchron als auch mit oder ohne Anleitung durch eine Lehrperson stattfinden.

Vorteile kollaborativer Arbeit

  • Kollaboratives Arbeiten motiviert und aktivert: Studierende werden ermutigt, aktiv am Lernprozess teilzunehmen. In der Zusammenarbeit können sie ihr Wissen teilen, sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam neue Lösungsansätze entwickeln.
  • Es stärkt die positive Wahrnehmung der eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten.
  • Es stärkt die Wahrnehmung konstruktiver Gemeinschaftseffekte: Kollaboratives Arbeiten fördert die Teamarbeits-Fähigkeiten der Studierenden. Sie lernen, effektiv zu kommunizieren, Aufgaben zu deligieren und Konflikte zu lösen. Dadurch werden nicht nur fachliche, sondern auch soziale Kompetenzen wie Empathie, Kooperationsfähigkeit und Respekt gestärkt.
  • Es baut auf der Vielfalt der Perspektiven auf: Durch die Zusammenarbeit Studierender mit ganz unterschiedlichen Hintergründen, Erfahrungen und Meinungen erweitert sich der Einblick in ein Thema. Der Umgang mit unterschiedlichen Autoritäten (Hierarchien), Persönlichkeiten, Arbeitsweisen und Arbeitsergebnissen wird geschult und die Toleranz gegenüber unterschiedlichen Auffassungen gefördert

Umsetzung

Die Umsetzung kollaborativer Arbeit kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Sie oder die Studierenden entscheiden, ob Teilaufgaben individuell von Einzelpersonen bearbeitet werden, oder ob es sich um ein durchgehend kollaborativ erarbeitetes Gruppenprodukt handelt.

Wichtig ist, dass Sie als Lehrperson klare Ziele und Aufgabenstellungen festlegen, klare Kommunikationskanäle etablieren und den Studierenden ausreichend Zeit und Ressourcen für die Gruppenarbeiten zur Verfügung zu stellen. Sie fungieren als Moderator*in, um sicherzustellen, dass die Zusammenarbeit effektiv verläuft und alle Studierenden aktiv einbezogen werden.

Je nach Fachgebiet, Gruppengröße und verfügbarer Ressourcen kann die Umsetzung stark variieren. Die gewählte Methode sollte aber in jedem Fall den Lernzielen und Bedarfen der Studierenden entsprechen und sie ein positives Lernklima für den gemeinsamen Arbeitsprozess schaffen.

Hier finden Sie eine Checkliste, um kollaboratives Arbeiten zu organisieren .

Tipps für synchrone Lernsettings

Für einen synchronen Austausch können Sie die Gruppe(n) bei der Organisation einer Videokonferenz unterstützen. Wenn Sie bspw. BigBlueButton verwenden, können Sie einen oder mehrere Konferenzräume entsprechend des Themas oder der Gruppe benennen und diese direkt in Ihrem Moodle-Kurs zu dem entsprechenden Termin anlegen. 

Bei der Verwendung von Webex können Sie Breakoutrooms erstellen und entsprechend der Gruppen oder Themen benennen.

Den kollaborativen Schreibprozess können Sie in einem Online-Editor realisieren. Hier können mehrere Personen gleichzeitig ein Textdokument bearbeiten, wobei alle Änderungen sofort bei allen Teilnehmer*innen sichtbar werden. Die Universität Siegen bietet Ihnen hierzu den:

  • Dokumenten-Editor „OnlyOffice“ in sciebo. Die Nutzung von sciebo setzt eine Registrierung voraus, ermöglicht jedoch neben dem Editieren von Textdokumenten auch die Bearbeitung und Erstellung von Präsentations- und Tabellendokumenten
  • Webeditor Etherpad. Den Zugang zum Etherpad können Sie einfach per Link in Ihrem Moodle-Kurs einbinden.
    Hier finden Sie ein Anwendungsbeispiel.
  • Online-Dienst der Office-Webanwendung Microsoft 365.
  • Es kann auch das webex-interne Whiteboard genutzt werden.

Tipps für Asynchrone Lernsettings

Kollaboratives Arbeiten kann auch in asychronen Lernphasen eingesetzt werden. Wichtig ist, dass Sie hier auf eine besonders transparente Kommunikation über Erwartungen und Anforderungen an die Gruppenarbeiten achten. Geben Sie klar strukturierte Aufgabenstellungen vor, aus denen auch Vorgaben zur Rollenverteilung in den Gruppen, der geforderte Zeitrahmen und der gewünschte Feedback-Workflow deutlich hervor gehen. Dies hilft den Studierenden, ihre Gruppenarbeit effektiv zu organisieren.

Sie können unterschiedliche Online-Kollaborationswerkzeuge einsetzen, um den kollaborativen Arbeitsprozess zu unterstützen.

Ein Werkzeug, das sich für das asynchrone Arbeiten eignet, ist bspw. das Wiki in Moodle.

Auch die oben genannten Tools scieboEtherpad und Microsoft 365 können asynchron sinnvoll eingesetzt und von den Studierenden selbstständig genutzt werden.


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