Gestaltung von physischen Lehr-Lernräumen

Die Wahl der Bestuhlung und Anordnung hängt letztlich von den Lernzielen, der Lehrphilosophie und den bevorzugten Lehrmethoden ab. Flexibles Mobiliar ermöglicht es, je nach Bedarf zwischen verschiedenen Anordnungen zu wechseln, um eine vielfältige Lernerfahrung zu schaffen.

Bilder auf dem Studierende in einem Seminarraum zu sehen sind

In diesem Steckbrief finden Sie verschiedene Gestaltungsbeispiele von Lernräumen und deren Auswirkung auf die Interaktion zwischen Lehrenden und Studierenden sowie zwischen den Studierenden untereinander.
Bitte beachten Sie, dass unterschiedliche Anordnungen der Tische und Stühle eine Begrenzung der Sitzplätze und somit der Teilnehmendenzahl bedingen können.

Reihenbestuhlung / Frontaler unterricht

Interaktion zwischen Lehrenden und Studierenden:

  • Fokus auf den Lehrenden: In einer Reihenbestuhlung liegt der Fokus der Studierenden auf dem Lehrenden, der sich normalerweise an der Vorderseite des Raums befindet. Der Lehrende hat die Hauptrolle bei der Wissensvermittlung und der Präsentation von Inhalten.
  • Eingeschränkter direkter Kontakt: Die räumliche Distanz zwischen dem Lehrenden und den Studierenden kann dazu führen, dass der direkte Kontakt eingeschränkt ist. Fragen und Interaktionen können weniger spontan erfolgen.

Interaktion zwischen den Studierenden:

  • Eingeschränkte Sicht auf andere Studierende: In einer Reihenbestuhlung haben die Studierenden oft eine begrenzte Sicht auf ihre Kommilitonen, was die visuelle Interaktion und Kommunikation erschwert.
  • Begrenzte Möglichkeiten für Gruppenarbeit: Die Reihenbestuhlung fördert nicht unbedingt die Zusammenarbeit oder Gruppenarbeit zwischen den Studierenden. Die physische Entfernung kann das spontane Teilen von Gedanken oder die Bildung von Arbeitsgruppen erschweren.

In Bezug auf Interaktion betont die Anordnung in Reihenbestuhlung eher die Beziehung zwischen dem Lehrenden und den Studierenden als eine unidirektionale Informationsübertragung. Die Studierenden sind oft passiver, da sie hauptsächlich zuhören und Notizen machen. Durch gezielte Fragen, kurze Diskussionsrunden oder die Integration von interaktiven Aktivitäten kann die Interaktion gefördert werden.

U-Form

Interaktion zwischen Lehrenden und Studierenden

  • Nähe und Sichtkontakt: Durch die U-Form oder Halbkreis-Anordnung sind die Studierenden näher am Lehrenden positioniert, was die direkte Kommunikation und den Sichtkontakt erleichtert. Dies ermöglicht eine persönlichere Verbindung zwischen Lehrenden und Studierenden.
  • Gleichberechtigte Kommunikation: Die Anordnung fördert eine offene Kommunikation und ermöglicht es den Studierenden, sich aktiver am Unterricht zu beteiligen. Der Lehrende kann sich leichter in die Diskussionen einbringen und auf individuelle Fragen oder Kommentare reagieren.

Interaktion zwischen den Studierenden:

  • Verbesserte Sichtbarkeit: Da die Studierenden in einer halbkreisförmigen Anordnung sitzen, können sie sich gegenseitig besser sehen. Dies erleichtert die Kommunikation während Gruppendiskussionen, Aktivitäten oder Debatten.
  • Erleichterte Diskussionen: Die Nähe der Studierenden zueinander fördert Diskussionen und den Austausch von Meinungen. Studierende können sich leichter in Unterhaltungen einbringen und auf ihre Kommilitonen reagieren.
  • Geförderte Interaktion: Die U-Form oder Halbkreis-Anordnung ermutigt Studierende dazu, sich gegenseitig anzuschauen, was die Interaktion und das Teilen von Ideen unterstützt.

Insgesamt trägt die U-Form oder Halbkreis-Anordnung dazu bei, eine dynamische Lernumgebung zu schaffen, in der die Studierenden aktiv miteinander und mit dem Lehrenden interagieren können. Diese Anordnung fördert offene Diskussionen, kollaboratives Lernen und eine stärkere Einbindung der Studierenden in den Lehrprozess. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Effektivität dieser Anordnung von verschiedenen Faktoren abhängt, wie der Größe des Raums, der Anzahl der Studierenden und den spezifischen Lernzielen.

Gruppentische

Interaktion zwischen Lehrenden und Studierenden:

  • Nähere Position: In einer Anordnung mit Gruppentischen kann der Lehrende zwischen den Tischen gehen und somit physisch näher an die Studierenden herantreten. Dies erleichtert den persönlichen Kontakt, die individuelle Unterstützung und den Blickkontakt.
  • Intensive Diskussionen: Der Lehrende kann sich leichter in die verschiedenen Gruppen einschalten, um Diskussionen anzuregen, Fragen zu beantworten und Anleitungen zu geben. Die Gruppentische ermöglichen eine engere Zusammenarbeit und einen direkteren Austausch.

Interaktion zwischen den Studierenden:

  • Kollaboratives Lernen: Gruppentische fördern die Zusammenarbeit zwischen den Studierenden. Sie können sich leichter zusammensetzen, um gemeinsam an Aufgaben zu arbeiten, Projekte zu diskutieren und Ideen auszutauschen.
  • Gemeinsames Lösen von Problemen: Die Studierenden können gemeinsam an Aufgaben arbeiten und sich gegenseitig unterstützen. Sie haben die Möglichkeit, unterschiedliche Perspektiven einzubringen und voneinander zu lernen.
  • Kommunikation und Teambildung: Die räumliche Nähe fördert den informellen Austausch zwischen den Studierenden. Dies kann die Bildung von Studiengruppen, das Kennenlernen von Kommilitonen und die Stärkung der sozialen Interaktion erleichtern.

Der Lehrende kann in dieser Umgebung sowohl als Moderator von Gruppendiskussionen als auch als individueller Mentor fungieren. Der Lehrende muss auch bewusst planen, wie er zwischen den Gruppentischen navigiert und sicherstellt, dass alle Studierenden gleichermaßen eingebunden sind.


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