Prüfungen, Tests und Leistungskontrolle
Online-Prüfungen im Wintersemester 2022/23
Handreichung zur Durchführung von Online-Prüfungen (Stand: 08.07.2022)
- Die o.g. Regelungen zur Durchführung digitaler Prüfungen sind weiterhin für das WS 2022/23 gültig. -
(s. dazu https://www.uni-siegen.de/corona/studium/ Abschnitt: Prüfungen)
Enthalten sind wichtige Informationen zu
- Datenverarbeitung
- Authentifizierung
- Durchführung der Videoaufsicht
- Verdacht auf Täuschungsversuche
- Technische Störungen
- Inkrafttreten; Außerkrafttreten
- (Mündliche) Online-Prüfungen: (Mündliche) Online-Prüfungen können auch per Videokonferenz stattfinden. Bitte beachten Sie dazu die Hinweise der Universität im Merkblatt zur Durchführung von mündlichen Online-Prüfungen (Videokonferenz)
- Werden mündliche Prüfungen via ZOOM durchgeführt, müssen Sie die End-zu-End-Verschlüsselung aktivieren. Wie Sie dabei vorgehen müssen und welche Funktionen dadurch deaktiviert werden, erfahren Sie hier.
E-Assessment - E-Prüfungen
Prüfungen mit Medieneinsatz werden auch als E-Assessment bezeichnet. Bei der Leistungsbeurteilung können Informationen über den Leistungsstand der Lernenden auf verschiedene Weise eingeholt werden. Beispielsweise kann die aktive Teilnahme am Unterricht, die Durchführung von Projekten, das Verfassen von Hausarbeiten oder das Abschneiden in Tests bzw. in Klausuren zur Beurteilung von Lernprozessen dienen.
Prüfungssoftware
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Übersicht der aktuell an der Universität Siegen angebotenen E-Assessment-Systeme (Stand: Mai 2022)
Prüfungsformen
Je nach Einsatzbereich sind Prüfungen grob in drei Formen eingeteilt: die diagnostische, die formative und die summative Prüfung. Das Konzept des Constructive Alignment dient hier als Basis für alle Überlegungen zur Gestaltung von Prüfungen im Einklang mit der Lehre.
- Diagnostisches Prüfen
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Diagnostische Prüfungsverfahren stellen den bestehenden Wissensstand der Lernenden, bzw. das Vorwissen der Lernenden zu einem Thema heraus. Die Prüfungen finden vor einer Veranstaltung oder in der Einführung statt. Ziel ist es, die Ausgangsbedingung im Lernprozess zu erfassen, um anschließend die nötige Einstufung zu ermitteln. Neben den Einstufungstests - zum Beispiel zur Festlegung des Sprachlevels - sind Auswahltests und Zulassungstests häufig genutzte Verfahren.
- Formatives Prüfen
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Formative Prüfungsverfahren werden im Verlauf der Veranstaltung durchgeführt und ermöglichen eine regelmäßige Rückmeldung an den Lernenden und den Lehrenden. Das Verfahren eignet sich besonders, um den Lernprozess der Lernenden zielführend zu begleiten, zu aktivieren und zu fördern. Dabei wird auch die Lernmotivation positiv verstärkt und Lernstrategien der Tiefenverarbeitung, wie das Annotieren von Texten oder Analogien zu finden, ausgelöst. Im Ergebnis zeigt sich ein nachhaltiger und somit hoher Lerneffekt.
- Summatives Prüfen
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Summative Prüfungsformen finden in der Regel zum Abschluss einer Veranstaltung statt und umfassen Prüfungsmethoden wie die Klausur, E-Klausur, mündliche Prüfung oder Thesis.
Zur Vorbereitung von E-Assessments sind deshalb sorgfältige Vorklärungen hinsichtlich der Zielsetzung, der Inhalte, der Zielgruppe, den Prüfungskriterien und der Reliabilität des Assessments notwendig.
Prüfungsmethoden und Prüfungsformate
Prüfungsmethoden
- Blogbeitrag
- E-Essay
- E-Klausur
- Remote-Online-Klausur
Prüfungsformate
- E-Portfolio (z.B. mit Mahara)
- E-Quiz
- Serious Games
- Open Book Klausur
- Take Home Exam
- Peer Review
- Planspiel
Vgl. dazu die o.g. aktuell an der Universität Siegen angebotenen E-Assessment-Systeme.
Prüfungsaufgaben
Für die Gestaltung einer guten Prüfung ist neben der Auswahl der Prüfungsform auch die Auswahl von geeigneten Prüfungsaufgaben ein wichtiges Kriterium. Hierbei wird zwischen drei Formen von Prüfungsaufgaben unterschieden, den Geschlossenen, den Offenen und den Halboffenen.
- Leitkriterien
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Allgemein sollten bei der Verfassung von Prüfungsaufgaben einzelne allgemeine Leitkriterien beachtet werden. So sollten Prüfungsaufgaben eine klare und eindeutige Formulierung aufweisen, d.h. es sollten keine unnötig verschachtelten Formulierungen wie etwa doppelte Verneinungen oder eine suggestive Schreibweise angewandt werden. Auch die sprachliche Korrektheit und Vollständigkeit der Sätze muss gewährleistet werden. Die Inhalte der Aufgaben sollten sich zudem nach Möglichkeit nicht überlappen oder wiederholen, sondern jeweils ein spezifisches Lernziel fokussieren und sich dabei an einem Sachverhalt orientieren. Für die Anordnung von Prüfungsaufgaben sollte beachtet werden, dass einfachere Aufgaben vorangestellt werden und die komplexeren Aufgaben hintenangestellt werden. Die generelle Komplexität der gestellten Aufgaben ist dabei an den Anforderungs- bzw. Schwierigkeitsgrad der Veranstaltung bzw. des Lernziels anzupassen.
- Geschlossene Aufgaben
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Geschlossene Prüfungsaufgaben verfolgen die Beantwortung von Fragen mit zumeist festgelegten Antworten, so können bspw. Multiple-/Single-Choice-Aufgaben oder Zuordnungsaufgaben als geschlossene Aufgaben eingesetzt werden. Bei der Formulierung von geschlossenen Prüfungsaufgaben sollte darauf geachtet werden, dass die Antwortmöglichkeiten inhaltlich voneinander differenziert werden, auch sollte die Position der richtigen Antwort von Frage zu Frage variieren. Die Auswahl von alternativen Antwortmöglichkeiten kann zusätzlich zur allgemeinen Aufgabenqualität einer Prüfung beitragen.
- Offene Aufgaben
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Offene Prüfungsaufgaben geben den Lernenden die Möglichkeit, die gestellten Prüfungsfragen in eigenen Worten zu beantworten. So können beispielsweise Freitexte oder Essays zur Beantwortung der gestellten Prüfungsfrage verlangt werden. Bei dieser Prüfungsform sollten Prüfer*innen besonders auf Einheitlichkeit und Vergleichbarkeit achten, indem die Länge der zu verfassenden Texte vorab festgelegt wird und die gleiche Aufgabenstellung bei allen Einreichungen zuerst bearbeitet wird, ehe zur nächsten Aufgabe übergegangen wird. Für die Korrektur in einem Team bietet es sich dabei an, jedem Korrektor eine Prüfungsaufgabe zur Korrektur bei allen Einreichungen zuzuteilen.
- Halboffene Aufgaben
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Halboffene Prüfungsaufgaben bestehen in der Regel aus einem festgelegten Rahmentext, in den die Lernenden ihre Antworten in eigenen Worten einfügen können, bspw. in Form von Lückentexten und Ergänzungsaufgaben. Auch hier sollte für die Gewährleistung der Einheitlichkeit und Vergleichbarkeit darauf geachtet werden, alle Einreichungen zu einer Prüfungsaufgabe zu bearbeiten, ehe die nächste Aufgabe korrigiert wird.
Weitere Ideensammlung für Alternative Prüfungsformate
- Eine gute Hilfe bei der Konzeption der Prüfungen bietet eine Matrix der Universität Bern.
- Weitere Einstiegspunkte können folgende Links liefern:
- Hochschulforum Digitalisierung: Beitrag aus dem Dossier Prüfungen im Digitalen
- Universität Paderborn: Digitale Prüfformate